Georg Christoph Mehlberg * Mitau / Kurland 1784, V.: Johann Andreas Christoph M., Lohgerbermeister in Mitau; Bürger und Lohgerbermeister in Mitau, dort um 1815 Hausbesitzer (Doblensche Str. 41) 1822-26 Ratsherr, seit 1826 Bürgermeister, + Mitau 1860 (s. u. Nekrolog); oo Mitau 1812 Dorothea Gottlieb Redelien, * Mitau 1787, V.: Peter Christoffer Friedrich R., Schuhmachermeister, Stadtältester (1791); + Mitau 1832; Anmerkung Die obige Kurzbiografie des Georg Christoph Mehlberg ist ein deutliches Beispiel für den sozialen Gegensatz, der in Kurland zwischen Mitau, der Gouvernementshauptstadt, und Libau, der See- und Handelsstadt, noch Mitte des 19. Jahrhunderts bestand: In Mitau konnte ein Handwerksmeister bis zum höchsten städtischen Amt, also bis zum Bürgermeister, aufsteigen. In Libau war das für Handwerker nicht möglich, denn in dieser Handelsstadt konnten seit dem17. Jhd. nur Stadtälteste der Kaufmannsgilde (Große Gilde ) in Magistratsämter (Bürgermeister, Gerichtsvogt, Ratsherr) gewählt werden. (Vgl. dazu: Die Geschichte der städtischen Selbstverwaltung Libaus > dort.) Die alten Stadtverfassungen in Kurland wurden erst 1877 mit der Einführung der russischen Städteordnung vom 16. Juni 1870 aufgehoben. Quelle: Karl-Otto Schlau, Ratslinie der Stadt Mitau in Kurland 1673-1918, Baltische Ahnen- und Stammtafeln, Sonderheft 27, Hamburg 2002, S. 120. |